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1. Teil 2 - S. 80

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 §39. Dänisch-Nordamerika und die Polarländer. sundland nimmt fast alle unterseeischen Telegraphenkabel zwischen Europa und Nordamerika auf. Eine wichtige Station zwischen diesen n. Besitzungen der Eng- länder und dem englischen Westindien bilden die Bermuda-Inseln, 1100 km von der Küste, etwa in der Mitte zwischen Neu-Schottland und den Bahama-Jnseln gelegen. 8 39. Dänisch-Nordamerika und die Polarländer. Erst 1850 entdeckten die Engländer die nordwestliche Durch- fahrt, d. h. den Seeweg um Nordamerika nach der Beringstraße. Da- durch wurde bewiesen, daß das amerikanische Festland nicht über den 72. Parallelkreis nach N. reiche und alles fernere Land eine Inselwelt bilde, die man den Arktischen Archipel nennt. Ö. von ihm liegt in Kontinentgröße Grönland, im 10. Jahrhundert von den Nor- mannen entdeckt und an der W.-Küste besiedelt; die ganze O.-Küste dagegen ist durch den von N. her an ihr vorbeiziehenden Meeresstrom, der unendliche Eismassen mitführt, fast unnahbar und kaum bewohnbar. Das Innere ist eine noch wenig bekannte Einöde (auf Schneeschuhen durchquert von Frithjof Nansen), von einem mächtigen Eispanzer bedeckt, der an den Küsten in seewärts vorrutschende Gletscher ausläuft. Seit dem 14. Jahrhundert begannen die Eskimos von W. einzudringen; ihnen wie dem zugleich auftretenden „schwarzen Tode" erlagen die nor- mannischen Ansiedlungen. Seit dem 18. Jahrhundert aber von neuem von Dänemark aus besiedelt, ist Grönland dänisches Besitztum. Es hat an der W.-Küste einige ganz kleine dänische Kolonien, der Mittel- punkt des Handels und der Mission; die an Zahl die europäischen Kolonisten weit überwiegenden Eskimos wohnen als nördlichste Menschen fast bis an den 80. Parallelkreis. Hauptsächlich bietet den Eskimos die große Menge der Seehunde Nahrungs- und Kleidungsstoff, weshalb ihre Wohnungen (im Sommer aus Fellen hergestellte Zelte, im Winter Erd- und Schneehütten) alle der Küste nahe liegen. Ihr einziges Haustier ist der Eskimohund; in ihren Kajaks sind sie sehr geschickte Seefahrer Die übrigen Inseln des Polarmeeres sind unbewohnt und werden nur vorübergehend von Eskimos und Fischern zur Jagd auf Walrosse, Seehunde und Wale besucht. Viele Versuche, den Nordpol selbst zu erreichen (z.b. von Nansen mit dem Schiffe Fram 1893 —1896, Andree im Luftballon), sind bislang vergebens gewesen.

2. Teil 2 - S. 207

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 104. Tie Mittel des Weltverkehrs. 207 in der Nähe der Börse stand und einem gewissen Lloyd gehörte. Hier wurden viele Geldgeschäfte der Seeleute abgewickelt, d) nach Süd- und Ostasien sowie nach Australien: 1. der Norddeutsche Lloyd von Bremen durch den Suez-Kanal über Colombo und Singapore nach Hongkong, Schanghai und nach Adelaide, Melbourne, Sydney, 50 und 53 Tage; 2. die Peninsular and Oriental Steam Navigation Company, gewöhnlich abgekürzt genannt „P and 0", von London nach Bombay (26 Tage), Kalkutta (30 Tage) und Schanghai (45 Tage); 3. die Messageries maritimes von Marseille nach Jokohama, 40 Tage. c) nach Afrika: 1. der Norddeutsche Lloyd von Bremen über Lissabon, Neapel durch den Suez-Kanal nach Daressalam, 33 Tage; 2. die Woermann-Linie von Hamburg nach W.-Asrika (Togo, Kamerun, Swakopmund), 30 Tage. B. Zu Lande ist der Verkehr viel mehr als zur See gebunden; er hat sich auch in seinen Transportmitteln den lokalen Verhältnissen anzupassen. Saumtiere verlangt das Gebirge, schwerfällige Ochsen- wagen die afrikanische Steppe, Karawanen die Wüste. Aber nur die Karawanen können als Mittel des Weltverkehrs gelten. 2y2 Monat braucht die Karawane, um von Tripolis nach Bornu zu gelangen, und fast dieselbe Zeit erfordert die Wüstenwanderung von Marokko nach Timbuktu; sie bringen die europäischen Zeuge dem Sudan. Anderthalb Monate vergehen, bevor die große Teekarawane von Peking Kiachta (s. des Baikalsees) erreicht. Ihnen vergleichbar haben jahrhundertelang die Züge der Fracht- wagen den Austausch der Waren in Europa vermittelt, bis durch die Eisenbahnen neue Verhältnisse begründet worden find.*) Ein Güter- zug fährt etwa 30 km in der Stunde (ein Frachtwagen nur 5 — 6), ein Personenzug 50, ein Schnellzug 70 — 80, ja bis 120. Die großen Knotenpunkte der Eisenbahnen sind die Sammelstellen des Verkehrs; ihnen führen strahlenförmig von allen Seiten die größeren oder kleineren Lokalbahnen die Erzeugnisse des Landes zu. Zu den wichtigsten Eisenbahnlinien in Europa gehören: *) Die erste Eisenbahn wurde 1830 zwischen Manchester und Liverpool er- öffnet, die erste deutsche 1835 zwischen Nürnberg und Fürth.

3. Für Seminare - S. 171

1912 - Breslau : Hirt
1. Australien. 171 linien mit allen Erdteilen in Verbindung. Der Schnellverkehr zwischen den Haupt- Hafenplätzen des Landes wird durch eineküsteubahulinie wahrgenommen. Ein Über- landtelegraph für den Verkehr mit dem Mutterlande führt von Südaustralien nach Port Darwin an der Nordküste-, eine Überlandbahn ist im Bau begriffen. A) Bevölkerung. Die Eingeborenen des Landes sind die schokoladenbraunen oder § 125. schwärzlichen Austrat neger (Bild 104), die infolge ihrer Zurückdrängung ins Innere und der dadurch verursachten Entbehrungen sowie infolge öfterer Hungerzeiten an Zahl (nach einigen Schätzungen mindestens 30000 Köpfe, nach anderen bis 200000) beständig abnehmen. Sie haben sich wegen des Mangels an Haustieren und an Getreide zu geschickten Jägern entwickelt. Die Zahl der Europäer (5,3 Mill.), meist englischer Herkunft, übertrifft nur wenig die der Bevölkerung von Jnner-London. Von nicht britischen Einwanderern sind die Deutschen (mehr als 100000) am 104. Ureinwohnerhütte in Australien. Da die dürftigen Gaben des Bodens und die oft eintretende Erschöpfung der Wasservorräte immer nur auf kurze Zeit an derselben Stelle zu wohnen erlauben, wurden die Australier auf nomadische Lebensweise angewiesen. Deshalb sind auch ihre Hütten nur aus Baumzweigen und Baumrinde erbaut. Vor diesen wird beständig Feuer unterhalten, um die Speisen zu rösten. zahlreichsten. In Queensland [fwinsländ] haben sie den Zuckerrohrbau eingeführt, und in Südaustralien sind sie als Acker- und Weinbauern tätig. Sie unterhalten deutsche Schulen, Kirchen und Zeitungen und suchen ihr Deutschtum zu bewahren. In den Städten findet man Deutsche auch als Handwerker. (Vgl. § 347.) Die europäische Bevölkerung bewohnt vorwiegend den Küstenstreifen. Fast 30% der Gesamtbevölkerung des Erdteils kommen auf die schnell wachsenden vier anstra- lischen Großstädte. Ii) Staatliche Einteilung und Besiedlung. Das zum Britischen Reiche gehörige Land ist eingeteilt in sechs Staaten, die sich zum Australischen Bunde ver- einigt haben. — Queensland [kftnnsländ] hattropisches, im8subtropisches Klima.

4. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. 57

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
57 Großbritannien und Irland._§ 50 und Sachsen (Germanen!); daher der Name England = Angelland. Später Unterwerfung unter die französisch sprechenden Normannen (Wilhelm der Eroberer, 1066). Unter der Königin Elisabeth (sie regierte von 1558 bis 1603, §. g. des Dichters Shakespeare, spr. schehkspier!) wurde die britische See- und Kolonialmacht begründet. Um 1700 Vereinigung Englands mit Irland und Schottland („Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland"). Zur Zeit des Siebenjährigen Krieges Verdrängung der Franzosen'aus Vorderindien und Nordamerika, wo ihr Besitz von Kanada bis Florida reichte. Von da an ist England die erste Seemacht der Erde geblieben, trotz des Verlustes der Vereinigten Staaten (1783) und der Gegnerschaft Napoleons I. (Kontinentalsperre 1808). Australien (1768 durch Cook in Besitz genommen) wurde besiedelt, Ceylon und das Kapland den Holländern genommen. Im letzten Jahrhundert gewaltige Er- Weiterung des britischen Besitzes, namentlich in Indien und Afrika. Gegenwärtig verstärkt England seinen Einfluß in Ägypten, Arabien, Mesopotamien, Iran und Tibet. b) Der heutige Engländer vereinigt in seinem Charakter zähe Willenskraft und Unter- nehmungsgeist, Selbstbewußtsein, Unabhängigkeitssinn und Stolz auf das eigene Land und Volf. Am liebsten wohnt er für sich allein im Hansel Mit Eifer treibt er körperliche Übungen (Sport), z. B. Wettrudern und -segeln, Fußball-, Tennis- und Schlagballspiel (Kricket). c) Die englische Sprache ist im wesentlichen eine Mischung des Angelsächsischen (3/4 aller Wörter!) mit dem Französischen, also eine vorwiegend niederdeutsche Sprache; nur noch y2o der Bewohner spricht keltisch. — Das Englische ist die Sprache des Welthandels. d) Kirche und Schule. Vorherrschend ist das evangelische Bekenntnis (7/8 der Bevölke- rung), und zwar im eigentlichen England die bischöfliche oder anglikanische Kirche, in Schottland die reformierte. Irland ist überwiegend römisch-katholisch. — Die Schulbildung steht gegen die deutsche noch zurück, siehe Abb. 2, § 4! e) Verfassung. Im „Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland" ist die Königs- macht stark beschränkt durch das Oberhaus (House of Lords) und namentlich durch das Unterhaus (House of Commons). 2. Wirtschaftliches. England ist die erste Handelsmacht, der erste Industriestaat, das erste Kolonialreich und die erste Seekriegsmacht der Welt. (Ursachen?) a) Landwirtschaft vernachlässigt, Ackerland auf 13 % des Bodens zurück- gegangen (Deutschland 49, Frankreich 56%), 2/3 des Landes liegen als Weiden und Wiesen; kaum noch ein eigentlicher Bauernstand vorhanden, fast nur Pächter reicher Lords; infolgedessen gewaltige Getreideeinfuhr (Brotkorn fehlt für 220, in Deutschland für 50 Tage im Jahre). Waldbestand kaum 4% (Deutschland 26). Die hochstehende Viehzucht (Vollblutpferde, Mastvieh) genügt bei weitem nicht dem Fleischbedarf. — Fischausfuhr 70 Mill. Mk. (Deutschlands Fischeinfuhr 70 Mill. Mk.). b) Bergbau. Die Kohlengewinnung wird nur von der der Vereinigten Staaten übertroffen, die Roheisengewinnung nur von dieser und von der Deutschlands. Nenne 1 Englisches Sprichwort: Right or wrong — my country! (reit or rong — mei kö'ntte), zu Deutsch: Recht oder Unrecht — mein Vaterland (geht über alles!). 2 "My house is my castle" (mei haus is mei kastl), „Mein Haus ist meiue Burg." Kohlen/ Iv Eiserviuub Eisawerccrbeiticng. Abb. §50. Die wichtigsten Kohlen- und Eisenlager in Großbritannien.

5. Physische und politische Erdkunde von Asien, Australien, Afrika, Die deutschen Kolonien - S. 155

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 155 — Südsee, liegen zumeist südlich des nördlichen Wendekreises. Sie sind kli.matisch sehr begünstigt und reich benetzt und erzeugen Zuckerrohr, Reis, Kaffee und Südfrüchte in großen Mengen. Die reizvollen Wälder liefern treffliche Nutzhölzer. Die aus diesen Inseln wohnenden Polynesier, die Kanaken, sind fleißiger Arbeit abhold und stehen auch sittlich ziemlich tief. Sie werden in nicht allzu langer Frist ausgestorben sein. Verheerende Seuchen haben u. a. arg unter ihnen aufgeräumt. Sonst wohnen zahlreiche Amerikaner, Engländer, Deutsche, Portugiesen, Abb. 56. Der Halemaumau-Lavasee des Kilauea auf Hawaii. Aus Holzels Geographischen Charakterbildern. Verlag von Ed. Hölzel, Wien. Chinesen und Japaner auf diesen Eilanden, die teils als Kauf- leute, Pflanzer und Handwerker, teils als Arbeiter tätig sind. Auf den westlichen der größeren Eilande (die kleineren nordwestlichen find fast unbewohnt) ist die vulkanische Tätigkeit fast erloschen. Im Bereiche der alten, verwitterten Krater herrscht gerade die üppigste Vegetation. Auf der südöstlichsten Insel, Hawaii, steigen die Vul- kankegel bis über 4200 m Höhe auf, ohne jedoch die Schneegrenze zu erreichen. Der Mauna Kea (Weißer Berg — Schnee, 4250 m) scheint erloschen zu sein, der Mauna Loa (Großer Berg, 4200 m) dagegen ist unausgesetzt tätig. An seinem Südostabhange liegt

6. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 47

1911 - München : Oldenbourg
Die fremden Erdteile. Australien. 47 Eine neue Epoche brach für den Erdteil an, seit der Weiße 1788 den Fuß an die Küste des Landes gesetzt. Nunmehr bilden Ackerbau und Viehzucht, namentlich in dem begünstigten So., hervorragende Erwerbsquellen der Bevöl- kerung. In Bezug auf die Schafzucht geht Australien (mit rund 100 Mill. Schafen) sogar allen übrigen Staatengebieten voran, weshalb auch die Wolle den bedeutendsten Ausfuhrartikel bildet. Außerdem werden noch konserviertes Fleisch, Getreide und Obst ausgeführt. Das Obst liefert namentlich Tasmanien. In ganz besonderem Maße wurde der Aufschwung des Erdteils in den letzten Jahrzehnten durch die Aufsindung von Gold beschleunigt; in dessen Ge- winnnng steht Australien unter den Ländern der Erde bereits mit an erster Stelle. Goldgewinnung 1809 (in kg). Afrika (Transvaal) Vereinigte Staaten Australien Übrige Länder 37,5°|o 22 °|0 15,5°|0 25°|0 (257 000 kg) (150000 kg) (106 000 kg) (165 000 kg) Gesamtgoldgewinnung: 684 000 kg. Mit den Herdenbesitzern, den sog. Squatters, von denen manche an 200000 Schafe halten, bilden die Herren der Metallgruben die „Aristokratie des Erdteils". Auf bescheidener Stufe steht noch die Industrie. Von der gesamten Güter- erzeugung des Erdteils entfällt nur % auf das Gewerbe, 3/4 auf die Urproduktion (Landwirtschaft, Bergbau, Forstwirtschaft und Fischerei). Am besten hat sich die Industrie in den südöstlichen Staaten (Victoria und Neu-Südwales) entwickelt, zu- mal die in Neu-Südwales reichlich vorhandenen Kohlen ihr Aufblühen begünstigen. Die modernen Verkehrsmittel überziehen den Erdteil schon auf weite Strecken hin. Die wichtigste Linie ist Adelaide — Melbourne — Sydney — Brisbane. Westaustralien erstrebt die Verbindung mit Südaustralien und dieses arbeitet an der Herstellung einer südnördlichen Überlandbahn. In der Richtung von Süd nach Nord durchquert bereits der Überlandtelegraph den Erdteil und durch Kabellinien ist dieser auch mit Asien und mit Nordamerika verbunden. 4*

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 54

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 54 — nur Stricke angewendet. Leute, die besondere Vorsicht erheischten, gingen zu Zweien in der Sklavengabel, einem Gabelholz, bei dem der Hals in die Gabel eingeschnürt ist. Es ist kaum zu beschreiben, in welch elendem und erbärmlichem Zustande die schwarze Ware war. Arme und Beine fast fleischlos, der eingezogene Bauch voller Runzeln, der Blick matt, das Haupt gebeugt, so schlichen sie in eine ihnen unbekannte Zukunft, ostwärts und immer ostwärts weg von ihrer Heimat, fortgerissen von Weib und Kind, von Vater und Mutter, die sich vielleicht im Walde der Hätz entzogen hatten oder sich wehrend nieder- gemacht waren. Ein furchtbar empörendes Bild bot im Lager einer solchen Karawane die allabendliche Verteilung der Nahrungsmittel. Mit weit aufgerissenen Augen drängten sich die Hungernden um den Platz, an dem einer der Wächter zum Verteile« der Lebens- mittel stand, ab und zu die ihn vor Hunger dicht Umdrängenden mit einem Stocke zurücktreibend; ein kleines Maß in der Große eines Wasserglases wurde mit Korn ange- füllt, Mais oder Hirse, einem jeden in den Lappen oder die Ziegenhaut, mit der er seine Blöße deckte, hineingeschüttet. Viele dieser Leute, zu müde, um das Korn zu reiben oder zu stoßen, kochten es einfach in heißem Wasser oder rösteten es im Topfe auf dem Feuer und schlangen es so hinab, um das schmerzhafte Gefühl des Hungers zu besänftigen. . . . Kaum der vierte Teil dieser Armen erreicht die Küstenländer, in denen sie verkauft oder zur Ausfuhr bereitgehalten werden oder auf die Pflanzungen der Küstenleute gehen." Staatliche Verhältnisse. 1. Französisch-Kongo (1,5 Mill. qkm, 10 Mill. E.) erstreckt sich zwischen Belgisch-Kongo, gegen das Kongo und Nbangi die Grenzen bilden, und Deutsch- Kamerun von der atlantischen Küste nach N.-O. bis über 'die schon besprochenen Landschaften ö. vom Tsadsee (S. 48). Das Gebiet wird aber jetzt an zwei Stellen von Zipfeln Kameruns, die an den Kongo und Ubangi heranreichen, unterbrochen. (S. Kamerun). Die Sudanlandschaften abgerechnet, ist das Gebiet größtenteils mit Urwäldern bedeckt, auf weite Strecken hin noch völlig unerforscht und wirtschaftlich wenig entwickelt. Die Wälder werden durch Gesellschaften auf Kautschuk, Ebenholz, Farbholz, Palmöl usw. ausgebeutet. Neuerdings hat man auch mit der Anlage von Pflanzungen begonnen (Kaffee, Tabak, Vanille usw.). Die Ausfuhr betrug 1910 13 Mill. Mk. Der Sitz des Gouverneurs ist Libreville (3000 E.), an der geräumigen Gabunbucht. Am Stanley Pool liegt die Station Brazzaville. 2. Ein spanisches Gebiet (nur 25000 qkm mit 140000 E.) liegt am Flusse Muni in Kamerun und ist bis jetzt ziemlich bedeutungslos. 3. Angola (1270000 qkm, 4,2 Mill. E.), portugiesischer Besitz, erstreckt sich vom Kongo bis Deutsch-Südwestafrika und weit ins Innere hinein, wo es von Belgisch-Kongo und englischem Gebiet begrenzt wird. Der größere Teil ge- hört dem Südafrikanischen Hochlande an. Die etwa 150 km breite Küstenebene ist im n. Teile ziemlich fruchtbar und zum Anbau tropischer Gewächse geeignet aber auch sehr ungesund. Die Hochländer sind grasreich und können einmal ein wichtiges Gebiet für die Viehzucht werden. Die Küste ist schon seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Portugiesen, die Grenzen des Hinterlandes sind aber erst 1896 durch Verträge festgelegt worden. Jahrhunderte lang

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 74

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 74 — de Beers-Gefellfchaft zu vereinigen (1888), die seitdem den Abbau mit allen technischen Hilfsmitteln der Neuzeit betreibt. „Man hat berechnet, daß bis zum Jahre 1901 Süd- afrika allem während eines knappen Menschenalters mehr als */5 aller auf der Welt jemals gewonnenen Diamanten geliefert hat." 1906 erreichte die Ausbeute den Wert von 135, 1907 von 180 Mill. M. 1895 fand man einen riesigen, roh 200 g wiegenden Diamanten, den man zu Ehren des 60 jährigen Regierungsjubiläums der Königin Viktoria als Jubiläumsdiamanten bezeichnet hat. Er wog geschliffen noch 49 g und übertraf nicht bloß an Größe, sondern auch an Glanz und „hellem Wasser" alle bisher bekannten Diamanten. Sein Wert wird auf 8 Mill. Mk. geschätzt. Er wird aber noch weit über- troffen durch einen 1905 in Transvaal entdeckten, der den vierfachen Umfang, etwa Faust- große, hat. Transvaal hat ihn aus Dankbarkeit für die ihm verliehene freie Verfassung aufgekauft und dem Könige von England zum Geschenk gemacht. Kohlen finden sich hauptsächlich in Transvaal und Natal, in geringeren Mengen auch im ö. Kapland und iu Südrhodesia. Ihr Vorkommen ist aber nicht so bedeutend, daß sich an ihren Fundorten größere Jndustriebezirke wie in Europa entwickeln könnten. Wichtig sind sie insbesondere für die Versorgung der Südafrika anlaufenden Dampfer. 1908 wurden in Transvaal 2,7, in Natal 1,7 Mill. t gefördert. Der Hauptfundort für Kupfer ist das w. Kapland, s. vom Oranjefluß (Klein-Namaland). Eine Eisenbahn ver- bindet jetzt den Bezirk mit der Küste. In den Jahren 1904—7 wurden durchschnittlich 82000 t, 1908 109000 t Erze gefördert. Silber gibt es iu Transvaal und Rhodefia (1908: 2350000 Mk.). Verkehr und Handel. In früheren Zeiten vollzog sich der Verkehr aus- schließlich auf Lasttieren und Wagen, die bei dem Mangel an ordentlichen Wegen außerordentlich schwer und klobig gebaut waren und von 12—20 Ochsen gezogen wurden. Die Engländer haben aber, um das Land zu erschließen, Großartiges im Bau von Verkehrswegen geleistet. Drei Eisenbahnlinien gehen von der Südküste aus nach N. und verzweigen sich im Junern nach W. und O. Die eine verläuft von der Kapstadt an erst ö., dann nö., berührt in der Nähe des Vaal die Diamantenstadt Kimberley, weiterhin Maseking und die Goldstadt Bulawayo, weudet sich dann nach N.-W., überschreitet bei den Vikloriasällen den Sambesi und reicht jetzt bis Katanga im Kongostaat. Sie bildet einen Teil der geplanten Überlandbahn, die die Kapstadt mit Kairo verbinden soll und von N. her bis Khartum vorgerückt ist. Der Ausgangspunkt der zweiten Linie ist Port Elisabeth. Die Bahn verläuft über Bloemfontein im Oranjefreistaat, Johannis- burg, Pretoria und endet bei Pietersbnrg. Von Johannisburg und Pretoria führen Seitenlinien nach Durban und Lorenzo Marques (S. 76). Die dritte Linie zieht von East London nw. und vereinigt sich mit der zweiten Linie. Die Gesamtlänge der Bahnen in Britisch-Südasrika betrug 1910: 15500 km. Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 1795 Mill. Mk. (A. 1098, E. 697). Es wurden ausgeführt: Gold (752 Mill. Mk.), Diamanten (166), Wolle (78), Straußen- federn (44), Häute und Felle (24). Siedlnngen. Die Hauptform der Anfiedlung ist die zerstreut liegender Einzelsarmen, die mit Stacheldrahtzäunen gegeneinander abgegrenzt sind. Eine solche Farm besteht aus einem Wohnhaus mit Garten und im besten Falle noch aus einigen Scheunen. „Die Heimstätten — so nennt sie dcr Bur — liegen oft stundenweit voneinander entfernt, und das Leben der Besitzer ist das denkbar einfachste, einsamste und eintönigste. Als Mittel- punkte der Kultur haben sich auf dem Lande kleine Städtchen entwickelt, die die Farmer

9. Länderkunde Europas - S. 246

1913 - Breslau : Hirt
246 Länderkunde. — Europa. durch den in das Bergland hineinragenden Gebirgsstreifen Anteil an dem Aachener Kohlenbezirk. Daher entstand hier ein dichtbevölkertes Industriegebiet. Maas- tricht (von Mosae traiectus — Maasübergang, 40) an der Bahn Aachen—ant- werpen und am Wilhelms-Kanal besitzt Glas-, Porzellan- und Lederfabriken und in seiner Umgebung große Steinbrüche. In Geldern, der für den deutschen Verkehr wichtigsten Grenzprovinz, liegen am Rhein das freundliche Arnheim (65), der Lieblingswohnsitz der Suiker-Lords (d. i. Zuckerbaroue), der in den Kolonien reich gewordenen Kaufleute und Pflanzer, und an der Waal Nymwegen (60), das sich 133. Gracht in Utrecht. Mitten durch die Straßen vieler holländischen Städte ziehen sich als Hauptverkehrswege des Handels von Segelbooten und Kähnen belebte Kanäle. Der Eisenbahnknotenpunkt Utrecht ist reich an Kanälen und Grachten. Längs der Gracht führt auf einer oder auf beiden Seiten eine durch Baumreihen abgegrenzte Straße. Da das Wassergefälle zu gering ist für die Anlage von Wassermühlen, treten hohe Windmühlen an deren Stelle. (Phot. Dr. W. Meyer.) am Abhange des von Cleve herüberstreichenden Höhenzuges ausbreitet. — In der spärlich bevölkerten Sand- und Moorgegend desno entwickelt sich Groningen (75) zu einem wichtigen Markt für Getreide, Butter und Vieh. Die Bedeutung Hollands als Handelsmacht beruht zum großen Teile auf seinen kolonialen Besitzungen; sie liegen zwischen Südostasien und Australien, in Süd- und Mittelamerika. Unter diesen gehören Java und Sumatra zu den fruchtbarsten Landstrichen der Erde; überhaupt dürften die niederländischen Kolo- nien an Wert nur von denjenigen Englands übertrossen werden. § 154. Ubersicht über die größeren Städte in Tausenden (1909). Der Südwestteil: Amsterdam . 575 Rotterdam . 430 Haag . . . 280 Haarlem . . 70 Leiden . . 60 Delst ... 35 Der Ostteil: Utrecht. . . 120 Groningen. 75 Arnheim. . 65 Nymwegen . 60 Maastricht. 40

10. Die außereuropäischen Erdteile - S. 3

1909 - Breslau : Hirt
^ 5. Die Niagara-Fälle, von der amerikanischen Seite aus aufgenommen. Zwischen Eric- und Ontario-See überwindet das „Donnerwasser" 100m Höhen- unterschied teils in Stromschnellen, teils durch die 50 m hohen Fälle. Vorn der 300 m breite „Amerikanische Fall", hinten der 300 m breite kanadische „Hufeisenfall". Be- sonders auf der Nordseite werden die Fälle von elektrischen Kraftanlagen ausgenutzt. _ 6. Der ,,Old Faithful"- Geiser im Aellowstone-Park. Fesselnde Überreste der einst weit stärkeren Tätigkeit des Vulkanismus im Nationalpark sind die mehr als 3600 heißen Quellen, von denen 100 Spring- quellen sind. 70 m hoch wirft der „Riese" seine dampfenden Wasser, 100 m die „Riesin", 50 m, aber genau allstllndlich, der „Alte Getreue".
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